Das aktuelle Projekt CapoeirARTE mit Mestre Guará, Juliane Kubicki und Simone Luttenberger in der Naunynritze vom
19. bis 21.09.2008.
Capoeira ist ein afro-brasilianischer Kampftanz, der ab Ende des 16. Jahrhunderts durch entlaufene Sklaven und andere
bedrohte Bevölkerungsgruppen Brasiliens entstanden ist und sich seitdem stetig weiterentwickelt. Die afro-brasilianische Körperkunst
ist ideal für Kinder und Jugendliche, die sich gerne bewegen und Spaß an Musik haben. Einfache akrobatische Übungen,
Basiskörperarbeit, Stretching und Balance fördernde Aktivitäten führen zu einem guten Körpergefühl und gesunder
Selbsteinschätzung. Capoeira ist körperlicher und mimischer Selbstausdruck und spielerisches Nachempfinden einer kämpferischen
Situation. Tatsächlich berühren sich die Teilnehmer nie. Reflexe und Reaktionsvermögen nehmen durch das Training zu, so dass
die Kinder innerhalb kürzester Zeit lernen, einander auszuweichen und zu einem harmonischen Spiel zu gelangen. Capoeira lebt von der
Vitalität des Augenblicks. Spontaneität wird gemischt mit Techniken und geschmeidigen Bewegungen. Das improvisierte Spiel mutet wie
eine Choreographie an. Kommunikation durch den Körper, durch Bewegung, Stimme und Rhythmus. Capoeira wird immer von Musik begleitet.
Singen und Spielen der Capoeira - Musik fördert die eigene Musikalität und Lebensfreude. Durch Gesang und das Spielen von
verschiedenen Perkussions-Instrumenten entsteht jedes Mal ein neues Klima, in dem das Capoeira-Spiel stattfindet. Dies drückt sich in den
Bewegungen der Spieler aus. Die Energie der Musik wird auf die Spieler übertragen und findet ihren Ausdruck in den Bewegungen.
In der Capoeira wird Energie sichtbar gemacht. Es finden ungewöhnliche Bewegungen statt, die Tempi wechseln, es ist eine
dynamische Körperkunst, die alle Sinne sowohl ihrer Spieler, als auch der Betrachter in Anspruch nimmt. Intuition und Kreativität
sind unabdingbare Bestandteile der Capoeira, sei es, dass sie darin bestehen, die Absichten seines Gegenübers zu erahnen, kulturelle
Ursprünge von Regeln und Ritualen zu erspüren oder eigene Musik zu komponieren. Capoeira lädt ein zur Ganzheitlichkeit:
Capoeira spielen, musizieren, zeichnen, filmen, Capoeira-Geschichte studieren. In ihrem Dunstkreis befanden sich schon immer auch bildende
Künstler, wie der sehr bekannte brasilianische Volksmaler Caribé. Er hat für sich eine Form gefunden, die eigenartige
Stimmungen und Bewegungen der Capoeiristas Brasiliens in seinen Zeichnungen wieder zu geben. Capoeira ist organisch. Es besteht zum einen aus
feststehenden Regeln, entwickelt sich aber ständig weiter, greift Impulse der Akteure auf, lässt viel Raum für
Individualität. Die brasilianische Körperkunst eignet sich ideal für künstlerische Projektwochen mit Kindern und
Jugendlichen.
Die Kreuzberger Kinderstiftung fördert Projekte anderer gemeinnütziger Träger und setzt eigene Projekte um,
die Kindern und Jugendlichen eine aktive und verantwortungsbewusste Mitgestaltung ihres eigenen Lebensumfeldes in einer demokratischen
Gesellschaft ermöglichen. Darunter verstehen wir Projekte, die Kindern und Jugendlichen Teilhabe an gesellschaftspolitischen Prozessen,
interkulturellen Austausch und soziales Engagement ermöglichen. Besonders gerne fördern wir Projekte, die von Kindern und
Jugendlichen mit initiiert und getragen werden.
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